Einheimische Bäume und Sträucher aufziehen
In unserer eigenen Baumschule ziehen wir Samen und Stecklinge bis zur Pflanzung in den wiederherzustellenden Wäldern auf.

Fortschritte in der Baumschule
Wir haben im August 2023 mit dem Aufbau der Baumschule in Fihaonana begonnen und bislang wichtige Fortschritte erzielt.

Letzte Waldreste als Hoffnungsträger
Im gesamten 7'593 km² grossen Distrikt Ankazobe existieren keine öffentlichen Wälder mehr. Doch es gibt noch Hoffnung: Kleine Waldreste, Überbleibsel der ursprünglichen Wälder, die oft nur aus wenigen Bäumen bestehen. Genau von dort stammen alle Samen und Stecklinge unserer Baumschule.
Samen und Stecklinge stammen aus 50 km entfernten Waldresten
Verbreitung vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten
Frisch gepflückte Samen mit hoher Überlebensrate
Grosse Artenvielfalt
Zusammenarbeit mit lokalen Samensammlern

120 einheimische Pflanzenarten
Von fünf Pflanzenarten, die akut vom Aussterben bedroht sind und nur noch im Sonderreservat Ankafobe existieren, über gefährdete Palmen bis hin zu Edelhölzern mit pinkem oder schwarzem Holz und wildem Kaffee (Kafeala) – die Natur im Distrikt Ankazobe ist grossartig!








Mehr Individuen in unserer Baumschule als in der ganzen Wildnis
Die Baumart Memecylon minimifolium galt unseres Wissens seit 1932 als ausgestorben. Im Jahr 2016 wurde ein einzelnes Exemplar von lokalen Botanikern in Ankazobe wiederentdeckt, das uns kürzlich mit 332 Samen beschenkte. Wir von Kafeala sind die Einzigen, die Memecylon minimifolium gezielt in die Natur zurückbringen und tragen so grundlegend zu ihrer Erhaltung bei.
Ebenso bedeutungsvoll ist die Baumart Schizolaena tampoketsana. In unserer Baumschule leben 1'269 Setzlinge, während in der ganzen Wildnis gemäss IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) maximal nur noch 340 ausgewachsene Individuen existieren.

Vom Samen zur Jungpflanze
In 5 einfachen Schritten.
Samen im Keimbeet aussäen
Sobald der Samen in unserer Baumschule eintrifft, überprüfen wir seine Qualität. Ist er einwandfrei, wird er an der Sonne getrocknet und anschliessend in einem speziellen Keimbeet ausgesät.

Kompost herstellen
Gleichzeitig produzieren wir Kompost, den wir sowohl für die Pflanzenerde in den Säckchen als auch für die zukünftige Einpflanzung benötigen. Unser Kompost setzt sich aus Grünpflanzen und Stroh aus der Umgebung sowie Kuhdung zusammen.
Letzteren schaffen wir lastwagenweise heran, werden ihn jedoch in den kommenden Jahren schrittweise durch die Blätter mehrjähriger Pflanzen ersetzen, die wir Ende 2024 auf einer 19'000 m² grossen Fläche angepflanzt haben. Die eigene Kompostherstellung ist enorm kosteneffizient und schafft zusätzliche Arbeitsplätze in Fihaonana.

Pflanzensäckchen befüllen
Im nächsten Schritt wird das Pflanzensäckchen (8 × 12 × 5.5 cm) je zur Hälfte mit Erde und Kompost befüllt. Hierfür steht eine eigens entwickelte mechanische Vorrichtung zur Verfügung, die den Vorgang erheblich beschleunigt. Mit diesem System können bis zu dreimal mehr Säckchen befüllt werden, was einer Kapazität von bis zu 1'000 Stück pro Person und Tag entspricht.
Aus Gründen der Transparenz möchten wir darauf hinweisen, dass das Pflanzensäckchen aus dünnem Plastik besteht. Kompostierbare «Säckchen» in Madagaskar, deren effektive Abbaubarkeit wir nicht nachweisen können, würden in unserem Massstab Mehrkosten von mehreren tausend Schweizer Franken verursachen. Das ist für uns zum jetztigen Zeitpunkt nicht tragbar.

Setzling ins Säckchen umsiedeln
Sobald der Samen im Keimbeet zu einem vierblättrigen Setzling herangewachsen ist, wird er behutsam in das vorbereitete Pflanzensäckchen umgesiedelt.

Jungpflanze pflegen
Bis zur Einpflanzung im wiederherzustellenden Wald wird die Jungpflanze regelmässig bewässert und gepflegt.
